Nach der Begrüßung durch die künstlerische Leiterin des Jazzfest Berlin Nadin Deventer eröffnete Urs Johnen, Geschäftsführer der Deutschen Jazzunion, den Festakt. Der stellvertretende Vorsitzende Felix Falk würdigte in einem Grußwort die fünfzigjährige Historie des Bundesverbands und umriss die heutige Themen- und Mitgliedervielfalt. Johnen und Falk machten dringenden Handlungsbedarf insbesondere mit Blick auf angemessene Vergütung und soziale Absicherung, aber auch hinsichtlich der Situation der Spielstätten und im Bereich der Lehre deutlich. Mehrere Redner warnten vor den aktuell drohenden Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den massiven Auswirkungen für den Jazz.
Für GEMA-Stiftung, GVL sowie den Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbands als stiftendende Institutionen des mit 15.000 Euro dotierten Preises überbrachten Dr. Charlotte Seither und Sandy Backhaus Grußworte. Jazzpublizist Bert Noglik hob in einer mitreißenden Laudatio die herausragende Leistung von Conny Bauer als „Gigant auf seinem Instrument“ hervor. Sein Lebenswerk, für das er zurecht ausgezeichnet werde, sei noch immer nicht abgeschlossen, sondern setze sich weiter fort. Nach der Trophäenübergabe durch den Ehrenvorsitzenden der Deutschen Jazzunion Manfred Schoof bedankte sich Conny Bauer mit einer Improvisation auf der Bassposaune.
Im anschließenden Podiumsgespräch sprachen Prof. Manfred Schoof, Vorstandsmitglied Johanna Schneider, Jungprofi Ferdinand Büchner sowie Jazzwissenschaftlerin Dr. Bettina Bohle und Bert Noglik unter Moderation von Julia Tornier über Lebensrealitäten von Jazzmusikern in Ost- und Westdeutschland.
Am Abend spielte Albert-Mangelsdorff-Preisträger 2023 Conny Bauer ein umjubeltes Konzert im Trio mit Hamid Drake und William Parker auf der großen Bühne des Festspielhauses.

Conny Bauer und sein Instrument. Bild: Stefanie Marcus
Conny Bauer
Der Albert-Mangelsdorff-Preis ging an den Posaunisten Conny Bauer. Mit dem Festakt im Rahmen des Jazzfest Berlin im Haus der Berliner Festspiele feierte die Deutsche Jazzunion zugleich ihr 50-jähriges Jubiläum.
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