Ewa Strusińska prägte zwischen 2013 und 2016 als Generalmusikdirektorin die Stettiner Philharmonie. Foto: PR
Ewa Strusińska prägte zwischen 2013 und 2016 als Generalmusikdirektorin die Stettiner Philharmonie. Foto: PR

Chefdirigentin für die Neue Lausitzer Philharmonie

Endlich scheint es Normalität zu werden: Frauen als Dirigentinnen, ja als Chefdirigentinnen. Das Orchester des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau wird künftig von Ewa Strusińska geleitet.

Ewa Strusińska folgt als Generalmusikdirektorin der Neuen Lausitzer Philharmonie am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau auf Andrea Sanguineti, der das Haus zum Ende der Spielzeit 2017/18 verlässt. Die polnische Dirigentin hat einen Vertrag für vier Spielzeiten in Görlitz. Damit endet ein langwieriges Auswahlverfahren, bei dem sich Strusińska gegen eine Vielzahl von Bewerbern durchsetzte. Strusińska selbst zeigte sich sichtlich erfreut über die Entscheidung: »Die Nachricht hat mich bewegt und beglückt, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Neuen Lausitzer Philharmonie und mit allen Künstlern des Gerhart-Hauptmann-Theaters. Genauso freue ich mich auf unsere Begegnungen mit dem Publikum in einer der schönsten Städte und schönsten Regionen Deutschlands - mitten in Europa.

Eifrigen Musiktheater- und Konzertbesuchern dürfte die 41-jährige bereits bestens bekannt sein: In der vergangenen Spielzeit stand sie in der letzten Vorstellung von Puccinis »Manon Lescaut« am Pult der Neuen Lausitzer Philharmonie und präsentierte sich im 1. Philharmonischen Konzert der aktuellen Spielzeit unter dem Titel »Beethoven-Zyklus III« einem breiten Publikum.  

Dieses überzeugte sie genauso wie ihre neuen Görlitzer Kollegen in Intendanz, Orchester, Chor und Ensemble, die die Entscheidung für die künftige GMD gemeinsam auf eine breite Basis der Befürwortung stellten.  

Nach ihrem Abschluss an der Fryderyk Chopin University of Music in Warschau machte Ewa Strusińska als Preisträgerin beim renommierten Bamberger Symphoniker Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs 2007 auf sich aufmerksam. Von 2008 bis 2010 war sie als erste weibliche Dirigentin als Assistentin des GMD eines englischen Orchesters tätig. Beim Hallé Orchestra in Manchester arbeitete sie eng mit Sir Mark Elder zusammen und übernahm die musikalische Leitung des dortigen Jugendorchesters. Anschließend wechselte sie als Assistentin bzw. Gastdirigentin an die Nationaloper Warschau, wo sie sowohl das bekannte polnische als auch internationale Opernrepertoire dirigierte. Zwischen 2013 und 2016 prägte sie als Generalmusikdirektorin der Stettiner Philharmonie das Musikleben der Stadt nachhaltig und wurde binnen kürzester Zeit zur treibenden Kraft der künstlerischen Verwandlung des Orchesters. Unter ihrer Leitung entwickelte das Orchester einen bislang unbekannten Glanz, der sich in Stettins akustisch brillanter neuer Philharmonie bestens entfalten konnte. Nach dieser Aufbauleistung ist Strusińska derzeit freischaffend tätig. 

Musikalisch liegt ihr Interesse klar auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, aber auch im klassischen und romantischen Repertoire fühlt sie sich zu Hause, genau wie in den großen, chorsinfonischen Werken, in Programmen mit lateinamerikanischer Musik und in Crossover-Projekten. Einen weiteren Schwerpunkt ihres Engagements stellt die musikalische Nachwuchsförderung dar.

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