Zum 200. Geburtstag schenken alle Häuser und Institutionen der LIVA, nämlich das Brucknerhaus Linz, das Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel, der Posthof, Zeitkultur am Hafen und LIVA Sport, dem genius loci, Anton Bruckner und zeitgleich dem Publikum sein Werk in dessen beeindruckenden Vielfalt: Von den ersten Gehversuchen bis zu den späteren Meisterwerken, vom Orgel- und Klavierstück über Kammermusik bis hin zu den elf Sinfonien, die zum weltweit ersten Mal im Originalklang zu hören sein werden, von Liedern, Motetten und Männerchören bis zu den großdimensionierten Messen und Sakralwerken, um so endlich den ganzen Bruckner kennenzulernen und die Musik für den Menschen sprechen zu lassen. Das breitgefächerte Programm zum Bruckner-Jahr 2024 richtet sich an alle Altersgruppen und nimmt den Jubilar dabei aus musikalischer, literarischer, wissenschaftlicher und sogar sportlicher Perspektive in den Blick, der dem Künstler ebenso wie dem (Privat-)Menschen gilt.
Ein besonderes Highlight des Internationalen Brucknerfestes Linz 2024 (4. September bis 11. Oktober), das den Titel trägt: Unendliche Weiten. Bruckners Werk als Griff nach den Sternen wird der 4. September 2024, der 200. Geburtstag Anton Bruckners. Kein geringer als der in Linz geborene Stardirigent Franz Welser-Möst und sein US-amerikanischer Klangkörper, The Cleveland Orchestra, geben sich die Ehre und erweisen dem Jubilar mit einem Open-Air-Auftritt auf der Freifläche in Ansfelden zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof ein ganz besonderes Geburtstagsständchen mit Bruckners 4. Sinfonie.
Zwei weitere große Konzert-Highlights mit "modernen" Instrumenten stehen im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz auf dem Programm: Die Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann werden die 1. Sinfonie in der Wiener Fassung am 19. September zur Aufführung bringen. Außerdem wird das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner beim Abschlusskonzert am 11. Oktober 2024 in der Stiftsbasilika die 8. Sinfonie in der zumeist gespielten zweiten Fassung von 1890 zum Erklingen bringen.
Neben den Sinfonien widmet sich das Brucknerfest 2024 auch den drei großen Messen und dem Te Deum von Anton Bruckner. Die 1. Messe in d-Moll, wird am Ort ihrer Uraufführung erklingen, nämlich im Alten Dom, Michi Gaigg steht am Pult ihres L’Orfeo Barockorchesters (20. September). Die 2. Messe in e-Moll wird im Mariendom zur Aufführung gebracht. Ausführende: Ensemble Vocal de Lausanne, die Herren des Chorhauses Frohsinn, das Ensemble Instrumental de Lausanne und das Bläserensemble der Anton Bruckner Privatuniversität. Dirigent ist Daniel Reuss (3. Oktober). Bruckners 3. Messe in f-Moll bringen die Münchner Philharmoniker und Thomas Hengelbrock am Pult (22. September) in die Stiftsbasilika St. Florian. Anton Bruckners 1854 entstandene Missa solemnis b-moll wird vom OÖ Landesjugendchor und das Oberösterreichische Jugendsinfonieorchester und unter der Leitung von Markus Poschner dargeboten (9. Oktober). Der Tenebrae Choir, der längst zu den führenden Vokalensembles der Welt zählt, präsentiert an zwei aufeinanderfolgenden Abenden im Alten Dom das gesamte geistliche A-cappella- sowie orgel- (beziehungsweise klavier-) und/oder posaunenbegleitete Chorwerk des Jubilars. Mit dabei die beliebten Motetten wie dem Ave Maria, dem „Christus factus est“ oder dem „Locus Iste“ (24. Und 25. September). Star Thomas Hampson, der am Klavier von Wolfram Rieger begleitet wird, wird Lieder von Dvořák sowie der Jubilare Bruckner, Strauss, Schönberg und Ives singen (Klassische Klangwolke, 15. September). Mit Helmut Deutsch am Klavier wird Julia Lezhneva ihr mit Spannung erwartetes Brucknerhaus-Debüt geben (2. Oktober).