Bis zum 25. März 2021 lädt die Stiftung Niedersachsen, Ausrichterin des Wettbewerbs, Violinist*innen zwischen 16 und 32 Jahren ein, sich für die Teilnahme zu bewerben. Die 35 nominierten Instrumentalist*innen erwartet vom 26. September bis zum 9. Oktober 2021 ein neu gestalteter und herausfordernder Wettbewerb und ein Forum, um sich vor bedeutenden Konzertveranstaltern zu präsentieren.
Unter der neuen künstlerischen Leitung von Antje Weithaas und Oliver Wille wird der Wettbewerb zu einem Forum für das Konzertleben. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Präsentation der künstlerischen Persönlichkeit und die konzertante Strahlkraft. „Wir suchen reife Musiker*innen, die durch instrumentale Überlegenheit, Demut gegenüber Komponist*innen und Mut zur Individualität überzeugen", erläutert Antje Weithaas die Herausforderungen des Wettbewerbs. „Der Wettbewerb wird eine Bühne bieten, sich dem Publikum und der Jury facettenreich zu präsentieren und spiegelt die Erfordernisse des internationalen Konzertbetriebs wider", ergänzt Oliver Wille.
Auch die Jury wurde diesen Überlegungen folgend zusammengestellt: Neben den Geiger*innen Ana Chumachenco, Suyoen Kim, David Takeno, Donald Weilerstein und Carolin Widmann, die auch den Vorsitz der Jury übernimmt, werden die Sängerin Christine Schäfer, der Pianist Robert Levin, die Musikjournalistin Eleonore Büning und der Dirigent Andrew Manze die Bewertungen vornehmen.
Der Wettbewerb startet wie gewohnt mit zwei Vorrunden. Zehn Teilnehmer*innen erreichen das Semifinale, das ebenfalls aus zwei Runden besteht. Im ersten Semifinale leiten sie die Camerata Bern mit Werken von Mozart und Bartòk. Die zweite Runde des Semifinales erfordert die eigene Gestaltung eines thematischen Rezitals von 60-70 Minuten. Das Thema wird erst 6 Wochen vor dem Wettbewerb gemeinsam mit einer Auswahl von Veranstalter*innen und der künstlerischen Leitung bestimmt. Zum Programm muss ein erläuternder Programmtext verfasst werden. Ein Bestandteil dieses Rezitals wird ein Satz aus einem Haydn Streichquartett sein, welches erst 40 Stunden vor Auftritt bekannt gegeben und mit Mitgliedern des Kuss Quartetts musiziert wird. Nur noch vier Teilnehmer*innen erreichen schließlich das Finale. Gespielt wird dort ein großes Violinkonzert in Begleitung der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Andrew Manze. Auf dem Programm steht hier außerdem die Aufführung des zeitgenössischen Auftragswerkes von Manfred Trojahn.
Der Joseph Joachim Violinwettbewerb gilt seit jeher als Karrieresprungbrett. Dies zeigt nicht zuletzt die erste Gewinnerin, Antje Weithaas, selbst. Die Preisgelder der Stiftung Niedersachsen in Höhe von 80.000 EUR werden durch starke Partner ergänzt: die Fritz-Behrens-Stiftung verleiht eine Guadagnini-Geige für drei Jahre und der G. Henle Verlag vergibt einen Notengutschein von 2.000 EUR. Rund 30 Konzerteinladungen bedeutender Veranstalter runden das Preispaket ab, unter ihnen die Berliner und Kölner Philharmonie, die Tonhalle Zürich, der Palais des Beaux Arts, das Konzerthausorchester Berlin, die Düsseldorfer Symphoniker, das MDR Sinfonieorchester und Festivals wie Schleswig-Holstein Musik Festival, Heidelberger Frühling, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Spannungen Heimbach und die Sommerlichen Musiktage Hitzacker.