„Wir möchten für möglichst viele Menschen eine Option sein. Ein Ort der tollen Erlebnisse, der unvergesslichen Ereignisse, der wichtigen Diskussionen, der Schönheit.“ So der Selbstanspruch der Gießener Intendantin.
Ann-Christine Mecke, die Künstlerische Leiterin des Musiktheaters, konnte in ihrer Sparte auf mehrere Besetzungshighlights verweisen, die sich aus dem sechsköpfigen Ensemble speisen. Der Spielplan sei auch davon geprägt, „dass wir allen Ensemblemitglieder die Gelegenheit geben möchten zu zeigen, was sie können und mit ihren besonderen Fähigkeiten zu leuchten.“ Giuseppe Verdis „Rigoletto“ sieht Rollendebuts für Grga Peroš und Annika Gerhards vor, Julia Araújo wird in Tschakowskis „Eugen Onegin“ ihre erste Tatjana singen. Händels streckenweise sehr komische Oper „Xerxes“ kündigte Mecke als „Fest der hohen Stimmen“ an, das von dem namhaften russischen Regisseur Philipp Grigorian in Szene gesetzt wird, der in seinem Heimatland an den großen Häusern tätig war. Mit Bizets „Die Perlenfischer“ wird es eine konzertante Oper geben: „Eine der größten Partien in dieser Oper und der gesamten Spielzeit hat der Opernchor des Stadttheaters“. Tenor Michael Ha kehrt mit drei großen Partien ans Stadttheater zurück. Zwei unbekanntere Projekte stellte Musikdramaturg Christian Förnzler vor: „Mitislaw, der Moderne“, eine Kabarett-Operette von Franz Lehár aus dem Eröffnungsjahr des Stadttheaters 1907, außerdem „Curlew Love Songs“, das Benjamin Brittens „Curlew River“ mit einer Uraufführung von Cymin Samawatie für Frauenchor verbindet und im besonderen Ambiente der Johanneskirche aufgeführt wird, als Kooperation mit dem Stadttheater Aachen.
Generalmusikdirektor Andreas Schüller freute sich, dass in die Gestaltung des Konzertprogramms zahlreiche Anregungen aus den Reihen des Publikums aufgenommen werden konnten. Darunter mehrere Gießener Erstaufführungen aus einem Zeitraum von 250 Jahren, die jeweils mit bekannteren Stücken gepaart werden. So stehen sich beispielsweise im ersten Sinfoniekonzert eine Sinfonie der Amerikanerin Florence Price dem berühmten „Konzert für Orchester“ von Béla Bartók gegenüber, im siebten Sinfoniekonzert spielt das Philharmonische Orchester ein Werk des Komponisten Julius Röntgen, einem weitläufigen Cousin Konrad Röntgens.