Die Jury, bestehend aus dem Präsidenten des Bach-Archivs, Prof. Dr. Ton Koopman, und dessen Direktor, Prof. Dr. Peter Wollny, dem Thomaskantor Prof. Gotthold Schwarz, dem Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons und dem Rektor der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«, Prof. Martin Kürschner, begründet die Würdigung wie folgt: »... Seit dem Kanadier Glenn Gould hat es keinen Künstler gegeben, der die Bach-Interpretation auf dem modernen Konzertflügel derart in das Zentrum seines Wirkens gerückt hat wie Goulds Landsfrau Angela Hewitt. ...«
Angela Hewitt tritt als eine der weltweit führenden Pianisten in Soloabenden und mit Orchestern in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien auf. Ihre Konzerte und Aufnahmen Bachscher Musik fanden besondere Beachtung und zeichnen sie als eine der herausragenden Bach-Interpreten unserer Zeit aus. In der Saison 2012/2013 spielte sie Bachs »Kunst der Fuge« weltweit in großen Konzertsälen, darunter das Eröffnungskonzert der International Piano Series in London. 2007 ging Angela Hewitt mit dem »Wohltemperierten Klavier« auf Welttournee und spielte es in 25 Ländern auf sieben Kontinenten innerhalb von 15 Monaten; dazu erschien ihre CD »Bach Performance on the Piano«. Zahlreiche ihrer Aufnahmen wurden mit Preisen ausgezeichnet; ihre Diskografie, die von Couperin bis Messiaen reicht, enthält alle wichtigen Werke für Tasteninstrumente von J. S. Bach. Die Bach-Medaille 2020 wird am 20. Juni im Rahmen eines Festkonzerts – in dem sie die »Goldberg-Variationen« aufführt – durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung an Angela Hewitt überreicht. Das Konzert wird gefördert von der Botschaft von Kanada in Berlin.