Linos Piano Trio: Vladimir Waltham, Prach Boondiskulchok, Konrad Elias-Trostmann (Foto: Kaupo Kikkas)
Linos Piano Trio: Vladimir Waltham, Prach Boondiskulchok, Konrad Elias-Trostmann (Foto: Kaupo Kikkas)

5 Fragen – 5 Antworten: Konrad Elias-Trostmann vom Linos Piano Trio

Das Linos Klaviertrio: Vladimir Waltham (Cello), Prach Boondiskulchok (Klavier) und Konrad Elias-Trostmann (Violine). Es wurde 2007 an der Londoner Guildhall School for Music and Drama gegründet.

1. Ein Stück, das Ihnen viel bedeutet, das aber viel zu wenig bekannt ist: Das ist eine sehr passende Frage für uns, da es eines unserer Anliegen als Ensemble ist, das Repertoire für Klaviertrio und Kammermusik insgesamt zu erweitern. Das machen wir durch unsere Arrangements, aber auch, indem wir weniger bekannte Werke zur Geltung kommen lassen. Carl Philipp Emanuel Bach hat 13 wunderschöne Klaviertrios geschrieben, die wir auch eingespielt haben. Obwohl auf unseren Programmen auch Haydn und Mozart stehen, ist es uns wichtig, C. P. E. Bach als ebenbürtige Figur für klassische Klaviertrios anzuerkennen.

2. Ein Stück, das alle/die meisten anders spielen als Sie: Es ist schon immer unser musikalischer Ansatz gewesen, das Potenzial des Ausdrucks in der Musik voll auszureizen. Dadurch haben wir über die Jahre bei jedem gespielten Werk einen individuellen Zugang und auch Klang entwickelt. Unsere Linos-Stimme ist also in jedem Werk rauszuhören. Da sind wir stolz drauf! Ravels Klaviertrio bedeutet uns unglaublich viel und sticht aus allen Werken heraus. Auf unserer letzten CD-Aufnahme haben wir auch den Schritt in eine neue Richtung gewagt und haben das Trio auf historischen Instrumenten eingespielt, was noch nie zuvor gemacht wurde. Wir konnten also eine neue und frische Interpretation schaffen!

3. Ein Stück, das Sie nie wieder spielen wollen (aber früher gespielt haben): Eigentlich gibt es wenige Stücke, an denen wir gar keinen Spaß finden. Aber wenn wir schon dabei sind, gibt es wohl das eine oder andere Pflichtwerk aus unserer Zeit als Wettbewerbskandidaten, das ruhig in der Vergangenheit bleiben könnte...

4. Ein Stück, das Sie nie verstanden haben: Schwierig! Besonders, weil wir wohl drei unterschiedliche Meinungen vertreten. Was es aber beim Linos Piano Trio gibt, sind zwei Teams: Team Wagner, das mit Strauss nicht kann, und umgekehrt Team Strauss, das mit Wagner nicht kann. Wer zu welchem Team zählt, dürfen Sie gerne versuchen zu erraten!

5. Das letzte Musikerlebnis, das Sie umgehauen hat (als Interpret oder Zuhörer): Auf jeden Fall die bereits erwähnte Aufnahme unserer letzten CD. Ravel ist ohnehin schon einer unserer Lieblingskomponisten und das Trio gehört für uns zu den größten Meisterwerken der gesamten Musikliteratur. Unser Verständnis seiner Musik und Sprache konnten wir mit den Instrumenten und Klängen, die ihm damals zur Verfügung standen, viel weiter vertiefen. Es war ein besonderes Gefühl, sich in ein Werk, das wir schon so lange auf einer so intimen Ebene kennen, neu zu verlieben!

Frisch erschienen:
Ravels Klaviertrio, kombiniert mit der „Pavane“ und „Le tombeau de Couperin“.

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