Porsche Taycan (Bild: Burmester)
Porsche Taycan (Bild: Burmester)

Burmester beschallt Porsche Taycan

Stadtrundfahrt mit mehr als 700 PS

Im Elektro-Porsche Taycan Turbo S mit Burmester-Soundsystem durch München

Meine Meinung zu teuren Hifi-Systemen in Autos hat sich in den letzten 40 Jahren nicht groß geändert: solang es nicht scheppert und dröhnt, Nachrichten und Hörspiele gut verständlich wiedergegeben werden, reicht mir das.

Ich betrachte Autos nicht als fahrbare Musiktempel, denn der im Innenraum herrschende Grundgeräusch bzw. Fahrpegel lässt mich an der Sinnhaftigkeit Watt - und pegelstarker Beschallung stark zweifeln. Mal ganz abgesehen davon, dass Pegel um die 100dB dauerhaft einen Angriff auf die Gehörzellen bedeuten und das Verkehrsgeschehen draußen übertönen und vom Fahren ablenken.

Doch neuerdings gibt es ja diese Stromer – also Autos, die teilweise oder vollständig von in einem Akku gespeicherter Energie angetrieben werden. Bei diversen Taxifahrten fiel mir immer wieder der niedrige Fahrgeräuschpegel dieser Autos angenehm auf.

Kurz vor der High End in München erhielt ich das Angebot, mir in einem solchen Elektromobil einmal ein Burmester-Soundsystem der neuesten Generation anzuhören. Was mir nicht klar war, bis ich vor dem Wagen stand, dass es sich um einen extrem stark motorisierten Sportwagen der Stuttgarter Edelschmiede handelte – und dass ich das Fahrzeug eigenhändig durch den Münchener Innenstadtverkehr bewegen sollte.

Ich wechselte also von der gewohnten dieselnden Familienkutsche französischer Bauart auf ein ungefähr fünfmal so stark motorisiertes Beschleunigungswunder – das laut Hersteller in knapp 3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Was wir aber nicht überprüft haben. Denn es ging uns ja darum, ob Musik hören in vernünftigen Pegeln und in hoher, von Störgeräuschen weitgehend unbehelligter Umgebung, in einem solchen Fahrzeug Freude bereiten kann.

Dies kann nach fast 2 Stunden rundum bestätigt werden. Der Klang des Burmester-Systems war klar, präzise und kraftvoll, sogar eine virtuelle Bühne baute sich vor dem Fahrer auf, und bei geringer wie bei hoher Lautstärke verlor das Klangbild nicht an Kraft. Der Bass war kraftvoll, aber dezent abgestimmt. Dank der exzellenten Verarbeitung gab´s keinerlei Dröhnen in den Türen oder im Armaturenbrett, sondern einen knackigen, mit ordentlich Tiefgang ausgestatteten Bass und dezidierte Stimmwiedergabe in Verbindung mit feiner, detailreicher, aber nicht aufdringlicher Hochtonwiedergabe. Die insgesamt 21 Chassis, von gut 1400 Watt Verstärkerleistung angetrieben, machten ihren Job sehr souverän. Die rund 4600 € Aufpreis sind nach Hifi – oder gar High End-Maßstäben extrem fair – und damit in diesem extrem leisen Auto sinnvoll investiert.

Über das Fahrzeug hab ich jetzt noch fast nix geschrieben, was vielleicht daran liegt, dass die Sitzposition wie angegossen passt, das Auto sehr komfortabel ist, mit richtig guter Federung/Dämpfung, und sich mindestens so entspannt fahren lässt, wie meine Familienkutsche auch – aber bei Bedarf ohne Lärm und durchdrehende Reifen einen Blitzstart an der Ampel hinlegt, der gleich mal für reichlich Sicherheitsabstand zum Hintermann sorgt. Die Reichweite liegt bei rund 400 Kilometern, der Preis im gefahrenen Fahrzeug knapp unter 200.000 liegen dürfte. Viel Geld, aber auch viel Spaß!

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