Leverkusen am Mittwoch: „Made in Germany“

Vielleicht hatte Roger Cicero (Foto: Adam-Kucharczyk) ja einen Teil seiner Anhängerschaft verstört mit der Ankündigung, seinen Auftritt auf dem Leverkusener Festival mit einem Jazzprogramm und ohne Big Band zu absolvieren, denn trotz Bestuhlung blieben einige Plätze leer. Dabei stellte der in Hamburg lebende Künstler einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis. Begleitet lediglich von Flügel, Akustik-Bass und Schlagzeug, erkannte man seine Stimme an diesem Abend kaum wieder- nicht nur, weil er alle Songs in englischer Sprache vortrug, sondern auch, weil er völlig anders intonierte als man es von seinen deutschsprachigen Swingtiteln gewohnt ist. Den Abend gestaltete er überwiegend mit ihm ans Herz gewachsenen Pop-Standards von James Taylor bis Stevie Wonder, die er gemeinsam mit seiner Band gefühlvoll und gekonnt in den Jazz-Duktus übertrug. Das Publikum zeigte sich angetan bis begeistert, die stürmisch eingeforderten Zugaben belegten es. Auch der Sound im Leverkusener Forum war wieder einmal ausgezeichnet – wenn man vom anscheinend tauben Tontechniker im Vorprogramm absieht, der bei der Zugabe die PA abgedreht hatte- das Publikum hörte nur den Bühnensound der Monitoranlage…

 

Dabei hatte sich auch Elisa Schmidt mit ihrer fünfköpfigen Band das Wohlwollen des Publikums erarbeitet. Ihre Mischung aus Jazz und Pop kam an, auch wenn sie mit Körpersprache und ihren Ansagen zuweilen etwas unbeholfen wirkte – trotz einiger internationaler Erfahrung sei das einer jungen Künstlerin von 22 Jahren nachgesehen, vielversprechend war der Auftritt allemal.

Michael Lang

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