Game Over bei Sony

Armes Japan. Nicht genug mit Toten und Verstrahlten, mit zerstörten Fabriken und stockendem Bauteile-Nachschub. Jetzt auch noch der größte anzunehmende Unfall in punkto Datensicherheit: Hacker haben die Kundendaten von Sonys Playstation-Community und des Musik- und Video-Streaming-Dienstes Qriocity erbeutet. Es handelt sich um weltweit nicht weniger als 77 Mio. Kunden, deren Name, Anschrift, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Zugangsdaten zum Playstation/Qriocity-Portal in unbefugte Hände geraten sind. Es sei nicht auszuschließen, heißt es bei Sony, dass auch Nutzungsprofile und Kreditkarteninformationen dabei sind, nicht allerdings der Sicherheitscode der Kreditkarten. Als Sofortmaßnahme hatte Sony zunächst die Playstation- und Qriocity-Seiten vom Netz genommen (siehe Screenshot) und alle betroffenen Kunden per E-Mail informiert. Falls die gekaperten Passwörter auch anderweitig verwendet werden, etwa fürs Onine-Banking oder Online-Bezahldienste wie Paypal, empfiehlt Sony, diese rasch zu ändern. Denn erfahrungsgemäß nutzen viele Onliner ein einziges Passwort als Passepartout für alle Zugänge. Außerdem sei besondere Wachsamkeit gegenüber möglichen Phishing-Attacken geboten, denn es sei nicht auszuschließen, dass die Gauner mit den erbeuteten Daten nun weitere persönliche Informationen aushorchen wollen, sei es per E-Mail, Telefon oder Post. Näheres dazu finden Sie auf der Qriocity-Seite unter „Kundenbetreuung“. Was ist zu tun, wenn es tatsächlich zu Missbrauch von Kreditkartendaten kommt? In der Regel kommt die Kartenorganisation für den Schaden auf – es sei denn, sie kann dem Kunden nachweisen, dass er fahrlässig mit den Daten umgegangen ist. Bei Hacking-Attacken trifft den Kunden aber definitiv keine Schuld. Seit Anfang Mai stellt Sony seine Playstation- und Qriocity-Seiten peu à peu wieder online. Die Kunden sollen durch ein „Willkommen zurück“-Programm entschädigt werden.

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