„Dynamik wie die Edison-Walze“

Das Thema Lautheitssprünge und Dynamikkompression kam auf der HighEnd prominent zur Sprache: Florian Camerer vom Österreichischen Rundfunk, der im Rahmen der Europäischen Rundfunkunion das Projekt „PLoud“ mit beeindruckendem Tempo zum Erfolg geführt hat, machte dem Publikum drastisch klar, was Dynamikkompression bedeutet: Manches moderne CD-Album, so Camerer, hätte nicht einmal die Dynamik der Edison-Walze. Analogaufnahmen aus den 60er Jahren, etwa von den Beatles, bieten dagegen eine vorbildliche Dynamik. „PLoud“ bezieht sich zunächst allerdings nur aufs Fernsehen. Ab Anfang September 2012 werden alle öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Programme in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich auf den einheitlichen Lautheitswert „-23 LUFS“ („Loudness Unit“, bezogen auf „Full Scale“) ausgesteuert. Das bedeutet: keine Lautstärkesprünge zwischen Werbung und Film, zwischen Trailer und Nachrichten, zwischen ZDF und Sat1. Und es bedeutet: genügend „Headroom“ für Pegelspitzen, so dass Dynamikkompression allenfalls noch dezent eingesetzt wird. Jedenfalls bringt sie keinen Lautstärkevorteil mehr. Gibt es auch Hoffnung fürs Radio? Zumindest hat die EBU eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit dem Thema Lautheit im Radio befasst. Auch innerhalb der ARD wird das Thema diskutiert. Eine Einigung mit den Privatradios dürfte aber noch in weiter Ferne liegen. Noch schwieriger werde es, so Camerer, die Dynamikkompression bei der Musikproduktion zu bekämpfen. Die CD sieht er in dieser Hinsicht als verloren an, aber eine gewisse Hoffnung hat er beim Musik-Streaming.

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