Das große Vorbild der Andrews Sisters waren die Boswell Sisters gewesen, berühmt für die Perfektion ihres Vortrags, mit ihrem Faible für Ragtime sowie das, was Bing Crosby in dem Film „High Society“ als ‚le jazz hot‘ bezeichnete und geliebt von Millionen. In Gesellschaft der Dorsey Brüder und von Duke Ellington musizierten die Schwestern auch auf Piano und Cello, Saxofon und Posaune, Violine, Gitarre und Banjo. Darauf verstehen sich die Henry Sisters so wenig wie andere weibliche Boswell-Tribute-Trios vor ihnen. Also verpflichteten sie für dieses Lieblingsprojekt qualifizierte Begleiter auch an Klarinette und Kontrabass. Der Gesang der Schwestern wurde bei dem in einem Zirkus entstandenen Mitschnitt natürlich stilecht mit einem Mikro und folglich auf einer Tonspur aufgezeichnet. Die sieben Begleiter verteilte der für Abmischung und Mastering verantwortliche Tonmeister für dieses Album aber doch auf der Stereo-Klangbühne.
Bei der Auswahl der Songs konzentrierten sich die Schwestern auf 16 der berühmtesten von mehr als zwei Dutzend der größten Hits – Dauer-Bestseller wie „Mood Indigo“ und „Heebie Jeebies“, „Shout, Sister, Shout“ und der „St. Louis Blues“. Vermissen werden Fans des Trios den zeitlosen Evergreen „If I Had A Million Dollars“.
Franz Schöler