Bass-Prinzipien

Um die Wiedergabe von tiefen Frequenzen zu perfektionieren, haben sich Lautsprecherentwickler viele kluge Lösungen überlegt. Die beiden wichtigsten Konzepte wollen wir Ihnen hier genauer erläutern.

Transmission-Line

Aufgrund ihrer komplexen Bauweise und damit verbundenen höheren Produktionskosten findet man die Transmission-Line heute nur noch selten. Dabei sagt man diesem Konzept einen ausgeprägten und sauberen Tiefbass bei unproblematischem Impedanzverlauf nach. Außerdem reduziert eine gut konstruierte Transmission-Line effizient Resonanzen des Lautsprechergehäuses. Ähnlich der Wirkungsweise einer Orgelpfeife muss die Länge des im Inneren der Box verlaufenden Rohres einer TL exakt ein Viertel der Wellenlänge der Bassfrequenz aufweisen, die man unterstützen möchte. Rein rechnerisch wären dies annähernd drei (!) Meter Rohrlänge für 30 Hertz. Deshalb wird ein Transmission-Line-Rohr in der Box gefaltet. Die überwiegend rechteckige Schallaustrittsöffnung im Gehäuse wird in der Regel so berechnet, dass sie der Größe der Membranfläche des Basslautsprechers entspricht.

Bassreflex

Das Bassreflex-Prinzip macht sich ebenfalls die rückwärtige Schallabstrahlung des Tieftöners zu Nutze. Das im Inneren des Boxengehäuses angeregte Luftvolumen erzeugt gemeinsam mit der Luft an der Austrittsöffnung des Bassreflexrohres ein schwingendes System, welches man auch als Helmholtz-Resonator bezeichnet. Bewegt sich die Bassmembran nach innen, wird durch das Bassreflexrohr zeitverzögert Luft ausgestoßen (Phasenverschiebung um 180 Grad). Genau dazwischen, bei 90 Grad, liegt die Resonanzfrequenz, hier unterstützt der nach vorne ausgesendete Schall den rückwärtigen maximal, der Tieftonbereich wird als satter und tiefer empfunden. Nicht sauber abgestimmte Bassreflexsysteme fallen oft durch schlechtes Impulsverhalten und raschen Pegelabfall auf.

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